Antarktis

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Menschen in der Antarktis

Kaum war die Antarktis entdeckt, stürzten sich schon profitgierige Robben- und Walfänger auf ihre Naturschätze. Später waren die unerbittlichen Naturgewalten der stete Hintergrund für heroische Entdeckungsfahrten und die Eroberung des Südpols. Danach rückte die Antarktis immer mehr ins Interesse der Forschung und ist heute fest in der Hand der Wissenschaftler. Mittlerweile existieren etwa 40 ganzjährig bewohnte sogenannte Überwinterungsstationen, außerdem gibt es zahlreiche nur im Sommer besetzte Stationen und Expeditionslager. Insgesamt kommen im Rahmen von Forschungsarbeiten jährlich ca. 10.000 bis 15.000 Menschen in die Antarktis – Wissenschaftler, Techniker, Seeleute, Piloten und andere mehr.


Die Stationen befinden sich bis auf wenige Ausnahmen an der Küste der Antarktis. Das hat den Vorteil, dass sie jedes Jahr zuverlässig erreicht und mit einer neuen Mannschaft und frischen Vorräten versorgt werden können. Ihre Konzentration an der Antarktischen Halbinsel, insbesondere auf King George Island, wo sich auf einer Insel neun Stationen dicht aneinander drängen, zeigt aber auch, dass es nicht allein um wissenschaftliche, sondern auch um politische Ziele geht. Da gilt es, Flagge zu zeigen, Gebietsansprüche zu wahren und im Verein der Antarktisvertragsunterzeichner den Status eines stimmberechtigten Mitglieds zu erwerben.


forschung schiffDie letzten weißen Flecken auf der Landkarte der Antarktis wurden erst vergleichsweise spät von der Landkarte getilgt, und zwar während des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58. Seit dieser Großoffensive der Wissenschaft hat sich die Forschung auf dem Kontinent stark verändert. War man früher hauptsächlich mit der Erkundung des Landes beschäftigt und an der Erklärung spezieller, in der Antarktis auftretender Phänomene interessiert, so geht es heute um ein Verständnis der Antarktis im Netz globaler Zusammenhänge. Die Entwicklung der Forschung in Richtung dieser komplexen Thematik hat auch der Antarktisvertrag begünstigt, der den freien Austausch von wissenschaftlichen Informationen und eine enge internationale Zusammenarbeit vorschreibt. Die Schwerpunktthemen werden seit 1957 vom wissenschaftlichen Rat für Antarktisforschung (SCAR) koordiniert.
Textauszug aus dem Antarktis-Handbuch, Conrad-Stein-Verlag