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Antarktis Tourismus

Auf die für einen Reiseunternehmer ziemlich herausfordernde Frage, zu welchem entfernten Ziel es denn nächstes Jahr gehen sollte, antwortete der Amerikaner Lindblad:

„Ans Ende der Welt – in die Antarktis!“ Diese Begebenheit soll sich ausgerechnet in der Wüste Gobi zugetragen haben. Zwei Jahre später, im Dezember 1966, hatte Lindblad die erste Reise organisiert. 58 meist ältere Passagiere fuhren auf dem argentinischen Marineschiff Lapataiain die Antarktis – mit fünf Särgen an Bord und einem Eisbrecher vorneweg. Alle Gäste kehrten von dem Abenteuer wohlbehalten zurück.

tourismus-pinguine-21971 wurde dann das erste speziell für die Polargebiete konstruierte Kreuzfahrtschiff, die eisgängige Lindblad Explorer, in Dienst gestellt – der Antarktistourismus nahm seinen Lauf. Zu diesem „kleinen roten Schiff“, das heute unter dem Namen Explorer unterwegs ist, gesellte sich alsbald noch das „kleine blaue Schiff“, die World Discoverer, hinzu. Größerer Wohlstand und die vermehrte Freizeit haben seither dazu beigetragen, dass die Zahl der Fernreisenden stetig gestiegen ist. Mittlerweile wird die Antarktis in der Saison von November bis März von über 30 Schiffen angefahren. Darunter sind viele ehemalige russische Forschungsschiffe und moderne eisgängige Kreuzfahrtschiffe, die auch für deutsche Reiseunternehmen unterwegs sind. Sie bringen jährlich etwa 25.000 Menschen zum Rand des antarktischen Kontinents. Die Zahl der Touristen hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch erhöht, und es stellt sich die Frage, ob die Antarktis diesem Ansturm überhaupt gewachsen ist.

tourismus-pinguine-3Steigen die Besuche so stark wie bisher, müsste bald ein Besucher-Management mit einer wirksamen Kontrollinstanz eingeführt werden, die unabhängig von den Reiseunternehmen ist. Diese Aufgabe wird heute schon ansatzweise vom Umweltbundesamt wahrgenommen, bei dem alle Veranstalter mit deutschen Passagieren ihre Antarktisreisen genehmigen lassen müssen. Zudem wird der Ansatz des „Side-Management“ verfolgt. Dabei wird die Tier- und Pflanzenwelt der einzelnen Anlandungsstellen protokolliert und in ihrer Sensitivität gegenüber der Belastung durch den Tourismus eingeschätzt. Auftretende Veränderungen werden über Jahre hinweg genau verfolgt, um rechtzeitig auf den Besucherstrom einzuwirken.

Eine wichtige präventive Maßnahme, damit es erst gar nicht zu einer Beeinträchtigung der Natur kommt, ist sicherlich die ausführliche Information der Besucher über die Verhaltensregeln auf diesem Kontinent.


Argentinien Rundreisen – Papaya Tours – Reiseveranstalter Südamerika


Textauszug aus dem Antarktis-Handbuch, Conrad-Stein-Verlag